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Donnerstag, 28.06.2018
Klagenfurt-Lerchenfeld schreibt Geschichte
Kärnten nach neun Jahren wieder Bundesmeister

BG/BRG/SRG Klagenfurt-Lerchenfeld macht im ersten Abschnitt alles klar
SMS Graz Bruckner sichert sich den 3. Platz im Elfmeterschießen


Nach anstrengenden vier Tagen ging die 43. Sparkasse-Schülerliga Bundesmeisterschaft heute in den Finaltag. Die letzten beiden Spiele waren noch zu absolvieren und das Stadion des SC Landskron bot mit Blick auf die Burg Landskron eine würdige Kulisse für den perfekten Abschluss. Der richtige Augenblick um Schülerliga Geschichte zu schreiben. Noch nie zuvor gelang es einem Vizemeister sich die Bundesmeister-Krone aufzusetzen. Vor rund 1.000 Zuschauern gelang heuer dieses Kunststück!

Kärntner Vizemeister überrollt Wiener Landesmeister

Gegen die Erwartungen der Experten war das BG/BRG/SRG Klagenfurt-Lerchenfeld von Anfang an  die aktivere und aggressivere Mannschaft, die hinten felsenfest stand und die NSMS 10 Wendstattgasse mit schnellen Gegenzügen vor große Probleme stellte. Das Um und Auf im Kärntner System war abermals die Achse Tormann Bernd Aineter, Innenverteidiger Daniel Genser, Mittelfeldspieler Marcel Moswitzer und Stürmer Marco Modritsch. So auch in der 15. Minute: Genser erkämpfte sich hinten den Ball, zog anschließend am linken Flügel auf und wurde von Moswitzer die Linie entlang geschickt. Die anschließende Maßflanke war nur noch Formsache für Torgarant Modritsch (15.), der auf 1:0 stellte. Die Wiener zwar wie gewohnt die ballsicherere Mannschaft und gutem Kombinationsspiel. In der gefährlichen Zone fehlte aber die Genauigkeit, der wichtige letzte Pass. Nur selten wurde die Abwehr der Hausherren in Bedrängnis gebracht.

Zudem kamen die ruhenden Bälle von Klagenfurt-Lerchenfeld extrem präzise in den Strafraum. Nach einem Eckball stand Kapitän Genser (18.) perfekt und traf per Direktabnahme zur 2:0-Führung. Die Stimmung kochte im Stadion Landskron über und die Mannschaft von Betreuer Walter Pressinger spielte sich in einen wahren Rausch: der Schuss von Matteo Juvan (26.) schlug nur wenige Zentimeter neben der Stange ein – 3:0! Und die Kärntner hatten noch nicht genug und setzten weiter nach. Genser mit dem perfekten Freistoß in das Abwehrzentrum, wo Modritsch (30+2.) alleingelassen auf 4:0 stellte.

Kärnten verteidigt, Wien kombiniert

In der Pause stellte Klagenfurt-Lerchenfeld die Taktik um, stand noch tiefer in der eigenen Hälfte und verteidigte mit einer Vierer- und Fünferkette. Lediglich Sturmspitze Mordritsch stand offensiv und lauerte auf Bälle in die Tiefe. Die Wendstattgasse übernahm nun komplett die Kontrolle, war bemüht und kombinierte nun besser. Ein Durchkommen war allerdings nur selten gegeben. Zu dicht standen die beiden Abwehrreihen und jeder einzelne Spieler der Kärntner fightete um jeden Zentimeter Rasen. Also musste es eine Standardsituation richten. Efe Arac schlug den Ball aufs Tor, der gewohnt sichere Tormann des Lokalmatadors lässt den nassen Ball aus und Radonjic (38.) verkürzte auf 1:4.

Das Erfolgserlebnis tat den Wiener sichtlich gut, die nun wieder neuen Mut fassten und andrückten. Hochkarätige Möglichkeiten blieben jedoch aus. Ein Schuss von Luca Dellantonio (43.) und ein abgefälschter Abschluss von Ali Abrahmi (46.) nach Gestocher im Strafraum waren noch die besten Chancen auf ein weiteres Tor. Aber gegen das Kärntner Defensivkollektiv wurde einfach kein Mittel gefunden und die Wendstattgasse ging volles Risiko. Dadurch ergaben sich in der Schlussphase vereinzelte Gegenangriffe. Einer davon wurde in Minute 68 erfolgreich von Max Hannesschläger (68.) abgeschlossen, der mit einem präzisen Schuss das 5:1 erzielte. Den Schlusspunkt setzte Tormann Bernd Aineter (70+2.), der vom Elfmeterpunkt den Schlusstand von 6:1 fixierte! Anschließend brachen alle Dämme und das Stadion feierte das BG/BRG/SRG Klagenfurt-Lerchenfeld, das sich nach 2002 zum Bundesmeister krönte – der insgesamt vierte Titel für das Land Kärnten!

Walter Pressinger, Betreuer BG/BRG/SRG Klagenfurt-Lerchenfeld: "Unser eigentliches Ziel war mit dem Einzug ins Halbfinale erreicht. Jetzt haben wir unser Ziel doppelt erreicht. Aufgrund der ersten Halbzeit haben wir mehr als verdient gewonnen, denn meine Mannschaft hat fast jede Chance verwertet und die Vorgaben hervorragend umgesetzt. Für mich ist es ein würdiger Abschluss meiner jahrelangen Schülerliga Karriere. Jetzt kann ich beruhigt in Pension gehen."

René Glatzer, Betreuer NSMS 10 Wendstattgasse: "Bis zum Finaltag haben wir ein hervorragendes Turnier gespielt. Aber heute haben wir es dem Gegner viel zu einfach gemacht. Wir waren zu inkonsequent in den Zweikämpfen, haben die Standards nicht gut verteidigt und auch nach vorne ist uns leider sehr wenig gelungen. Wir hatten zwar viel Ballbesitz, aber daraus resultierte nur sehr wenig. Die Mannschaft von Walter Pressinger hat verdient gewonnen."

Hermann Stadler, ÖFB U19-Teamchef: "Ich war sehr überrascht, wie eindeutig das Finale in der ersten Halbzeit war, da die Wiener in der Vorrunde doch mit ihrer spielerischen Qualität überzeugt hatten und diese erst mit Seitenwechsel aufzeigen konnten. Beide Mannschaften haben in der Vorrunde sehr gut gespielt und standen zurecht im Finale, dass die Kärntner schlussendlich auch in dieser Höhe verdient gewonnen haben. Die Schülerliga ist ein enorm wichtiger Bewerb für den ÖFB und auch heuer war das Niveau wieder sehr hoch. Alle Spieler waren voll und mit Ehrgeiz bei der Sache."

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Spannend bis zum Schluss war auch das kleine Finale um Platz drei, das erst im Elfmeterschießen entschieden werden konnte. Zuvor wurden die zahlreichen Zuschauer mit vier Toren belohnt.

BRG Steyr mit schnellem Tor

Die Oberösterreicher, die in ihren Vorrundenspielen sowie im Halbfinale zumeist in Führung gegangen sind, konnten auch im Spiel um Platz drei das Überraschungsmomentum für sich nutzen. Ein Konter führte bereits nach wenigen Minuten zum Erfolg. Manuel Ramskogler (3.), der im bisherigen Turnierverlauf bereits viermal anschrieb, setzte sich im Laufduell durch, umkurvte den Tormann und schob zur 1:0-Führung ein. Ein Auftakt nach Wunsch für das BRG Steyr, doch die spielerisch bessere Mannschaft war trotz des frühen Rückstands die SMS Graz Bruckner. Doch mehr als Halbchancen gab es im ersten Abschnitt nicht zu verzeichnen.

Steyr baut Führung aus, Graz drückt und zieht gleich

Eine kalte Dusche gab es für den Landesmeister aus der Steiermark auch nach dem Seitenwechsel. Wieder waren keine drei Minuten gespielt, da erkämpfte sich Julian Tischler (38.) weit in der gegnerischen Hälfte den Ball, zog sofort ab und setzte den Ball über den Tormann in die lange Ecke – 2:0! Die Grazer ließen sich davon aber nicht beirren, zogen ihr Spiel weiter durch und verkürzten durch Sebastian Pirker (42.) mittels Distanzschuss unter die Latte auf 1:2. Etwas genauer nahm es Nicky Brown Ugo, dessen Freistoß nur Aluminium traf. Aber Jakob Lind (45.) war zur Stelle, setzte nach und übernahm den Ball direkt zum 2:2-Ausgleich.

Danach spielte nur noch die SMS Graz Bruckner, die sich in der Hälfte des Gegners festsetzte und auf den dritten Treffer drückte. Dieser wollte aber nicht mehr fallen und so musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen, bei dem die Grazer die besseren Nerven bewiesen und sich 3:1 durchsetzten.

Walther Eccher, Betreuer SMS Graz Bruckner: "Aufgrund individueller Fehler und teilweise auch fehlender Schnelligkeit sind wir in Rückstand geraten. Aber über unsere spielerische Qualität haben wir uns wieder zurückgekämpft. Es war ein tolles Spiel, mit viel Tempo, unglaublichem Einsatz und beeindruckendem Kampfgeist. Gratulation an das BRG Steyr, das ein sensationelles Turnier gespielt hat."

Jürgen Rogl, Betreuer BRG Steyr: "Meine Mannschaft ist erneut an ihr Limit gegangen, hat gut dagegengehalten und gezeigt, dass es Fußballspielen kann. Es war eine grandiose Leistung meiner Burschen und ich bin wirklich stolz auf sie. Leider hat uns das nötige Quäntchen Glück gefehlt. So wie im Halbfinale gegen das BG/BRG/SRG Klagenfurt-Lerchenfeld hat auch heute die SMS Graz Bruckner verdient gewonnen."

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NSMS 10 Wendstattgasse bekommt "Peter-Rehnelt-FAIR-PLAY-Preis verliehen

Die aktive Auseinandersetzung mit dem Fair Play-Gedanken und die Umsetzung in den Spielen ist ein zentrales Anliegen der SparkasseSchülerliga Fußball – bei den heurigen Bundesmeisterschaften der Sparkasse Schülerliga am besten gelebt von: Gratulaiton an den Wiener Landesmeister, die NSMS 10 Wendstattgasse. 

Link: die gesammelten Ergebnisse der 43. Sparkasse-Schülerliga Bundesmeisterschaft 

Honorarfreie Fotos: hier!