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Sonntag, 20.11.2016
Manfred Wimmer: Regel-Geschichte
Jubiläumsbroschüre

Nach der ersten Trainingseinheit einer Tiroler Schulmannschaft, die an der Sparkasse-Schülerliga teilnehmen wollte, kam der damalige Landesreferent Hans Sodja zu dem Schluß, dass „es unmöglich sei, einen Bewerb von 13-14-jährigen Mädchen mit den internationalen Regeln auf allen Leistungsebenen zu spielen.“ Vor allem das Service machte Sorgen.  Auf der einen Seite würden kleinere Mädchen durch die 9 m-Distanz überfordert sein, andererseits könnten körperlich überlegene Spielerinnen mit dem Service jedes Spiel zerstören. Auch ein methodisches Argument kam dazu: Das schwierigste Element des Volleyballspiels ist die Serviceannahme. Machte es Sinn, diese zu erleichtern, um einen besseren Spielfluss zu gewährleisten, also „mehr Spiel‘“ zu fördern?

Die Antwort auf alle diese Fragen schlug sich in der „SL-Regel für das Service“ nieder: Die Spielerin darf beim Service bis zu einer 3 m von der Grundlinie entfernten Servicelinie ins Spielfeld hineingehen, aber bei der Servicedurchführung ist nur das „Service von unten“ erlaubt.

Alle anderen Regeländerungen für die Schülerliga waren marginal: Die geringere Netzhöhe von 2.15 m (gegenüber international 2.24m) war eine Anpassung an die Körpergröße der Altersklasse und sollte auch das Angriffsspiel mit Smash fördern. Kleinere Erleichterungen bei der technischen Beurteilung des Spieles kann man fast als Vorwegnahme späterer Entwicklungen auf internationaler Ebene sehen.

Vor allem die Regeländerung bezüglich Service erwies sich als goldrichtig. Von der untersten Leistungsebene bis zu den Bundesmeisterschaften konnte jetzt mit gleichen Regeln gespielt werden. Viele Jahre später bestätigten internationale Experten die Schülerliga-Volleyball in ihren Überlegungen.