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Dienstag, 9.12.2014
Wie es begann: Die Wurzeln der Fußball-Schülerliga lagen im Skisport
Jubiläumsbroschüre

Die Sparkasse-Schülerliga wurde im Jahr 1975 gegründet. Ihr Vater war der damalige Ministerialrat im Unterrichtministerium Hermann Andrecs. Er erinnert sich in einem Gespräch an dieses Jahr, als ob es gestern gewesen wäre: „Bei einem Interski-Kongreß in den USA lernte ich das Buddy-Werner-Förderungsprogramm für junge Skifahrer kennen. Das hat mir sehr gut gefallen, und so habe ich 1971 mit Unterstützung des damaligen Unterrichtsministers Fred Sinowatz eine Schüler-Skiliga ins Leben gerufen, die aber wegen mangelnder Geldmittel nur auf Bezirksebene stattfinden konnte. Bei der dritten Ausschreibung dieses Bewerbes im Frühjahr 1975 hat Sinowatz dann zu mir gesagt, ich solle doch etwas organisieren, bei dem ‚auch die Burgenländer etwas gewinnen können.’

Die Entscheidung für eine Fußball-Schülerliga fiel unter anderem auch durch die Unterstützung des damaligen Teamchefs Leopold Stastny, der meinte, ‚dass Fußball einfach wäre, weil man auch weiterspielen kann, wenn man danebenhaut’ – also anders als beim Skisport, wo man bei einem Torfehler ausscheidet. Um die notwendigen Geldmittel für einen österreichweiten Bewerb zu bekommen, suchte man Sponsoren. Dabei hatten der Österreichische Sparkassenverband und PUMA die Nase gegenüber dem doch eher nur auf Landesebene agierenden Raiffeisensektor und Adidas vorne.“

Nun musste Andrecs noch die Hürde des Werbeverbots in Schulen umschiffen. Er schaffte das mit der Gründung einer Arbeitgemeinschaft Schulfußball, in der der ÖFB, das Unterrichtsministerium und die beiden Sponsoren vertreten waren. Der Bewerb wurde im Herbst 1975 erstmals ausgeschrieben. Es wurde ein Exekutivkomitee gebildet, und als erste Geschäftsführer agierten sein späterer Nachfolger Norbert Bayer und Herbert Kolm vom ÖFB, der noch immer die Seele des Bewerbes ist.

Andrecs ist mit Recht stolz auf diese Konstruktion, die sich bis heute erfolgreich erhalten hat und die wahrscheinlich längste Sport-Kooperation zwischen einem Ministerium und der Wirtschaft geworden ist: „Wir konnten mit dieser Schülerliga unsere Philosophie der Umsetzung von Team- und Klassengeist in Schulen umsetzen und einen wertvollen Impuls für den Fußballsport in den Unterstufen geben. Bis dahin gab es Schulfußball nur auf Oberstufenniveau bei diversen Turn- und Spielfesten. PUMA Austria rüstete alle Mannschaften aus, die übrigen Kosten übernahm zum überwiegenden Teil der Sparkassensektor. Nun rollte der Ball. Nach den Bezirks- und Landesmeisterschaften konnte 1976 im neuerbauten Hanappistadion in Wien das erste Bundesfinale stattfinden, das vom ORF direkt übertragen wurde und in der Öffentlichkeit stark beachtet wurde.“

 

Dr. Hermann Andrecs war der für den Schulsport zuständige Ministerialrat im Unterrichtsministerium.